Montag, 20. Mai 2019

Absurde administrativen Abläufe...


...gab es ein weiteres Mal zu bestaunen, als ich mein ärztliches Unbedenklichkeitszeugnis bekam. Die erste Adresse des Médico Center fand ich natürlich erst nach dem 3. Versuch, weil es auch ein Eingang zu einem Copy-Shop oder Handyhüllenladen hätte sein können und das verwaschene Hinweisschild nicht mal dekorativ geschweige denn informativ etwas beitrug. Dann anmelden im improvisierten Wartezimmer, drei Zettel unterschreiben (was auch immer draufstand) und eine neue Adresse in die Hand. Das ganz dauerte nur 10 Minuten – absoluter Weltrekord. Dann also noch mal die Straße runter zu einer anderen Adresse. Mopedverkäufer, Autowerkstatt, kleine Zoohandlung, Ah: Sieht auch aus wie ne Werkstatt, hat aber „Médico“ im Namen. Also rein. Ok, eine Person, die ich vorher im Anmeldehaus schon gesehen hatte – gutes Zeichen. Ohne Anmeldung am vermöhlten Tresen vorbei ins Hinterzimmer (die hatten gerade eine wirre Diskussion mit einer alten Frau, die schimpfte). Ein kleiner Japaner empfing mich im Zimmerchen: ein Schreibtisch, tausend lose Blätter drauf, kahle Wände mit abblätternder Tapete, ein Stethoskop auf dem Tisch als Nachweis der zu erwartenden medizinischen Expertise – ich sah schon meine Organe auf dem Schwarzmarkt irgendwo in Russland oder so. Dann Blutdruck messen – Check – dann mit dem Stethoskop auf dem T-Shirt für 1,5 Sekunden horchen – Check – Stempel drauf, fertig ist die Laube. Ronny Möller ist für den brasilianischen Schuldeinst als medizinisch absolut unbedenklich eingestuft. Wenn ich das gerade so schreibe muss ich wieder lachen. Warum können die Behörden nicht alle so direkt und simpel handeln? Was hätte uns das an Nerven erspart…

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