Was haben wir nicht alles getan, um unseren Deutschland Urlaub so gut wie möglich ohne Einschränkungen zu nutzen. Die Familie musste sich durch die unangenehmen PCR-Tests kämpfen, meine Mutter hatte um die 60 Telefonate mit relevanten Behörden geführt, nebenher lief noch der Prozess meiner Wiedereinreise nach Brasilien, die in Gefahr ist, da ich ja seit April kein gültiges Visum mehr habe. Und auch die teilweisen Vorbehalte unserer Freunde in Deutschland gegenüber uns als vermeintliche "Super-Spreader" dämpften die Vorfreude doch merklich.
Und dann: alles gut. Keine Quarantäne, die Sicherheitszone zwischen uns und Freunden und Familie wurde nur für 2-3 Sekunden aufrecht erhalten und los ging es in eine grandiose vierwöchige Tour d'amour durch Deutschland. Coronaseidank waren fast alle Menschen, die wir treffen wollten, "verfügbar". Auch die Kinder konnten und wollten dies natürlich üppig nutzen.
Interessant waren natürlich die Gespräche über die Einzelerfahrungen während des Lockdown, wobei auffiel, dass man von Corona trügerisch meist in der Vergangenheitsform sprach.
Auffällig war ebenfalls, wie schön Deutschland ist. Das ist ja kein Geheimnis, aber nach 1,5 Jahren Abstinenz wird das Bewusstsein für die schönen Seiten noch geschärft. Und wir haben punktuell Klischees überprüfen können. Die Deutschen sind nicht per se unfreundlich, es ist nicht alles überreguliert und die pittoresken Kleinstädte in Thüringen oder Allgäu sind nicht kitschig, sondern einfach schön. Und in einem solchen Land darf man gern leben wollen - und Kinder kriegen, wie so viele von meinen alten Schulfreunden nach kreativen und unkonventionellen Lebensentwürfen. Natürlich sind die Eindrücke stark geprägt von dem, was man in Brasilien zum Beispiel nicht hat, wie bestimmte Freiheitsgrade. So durften Juli und Emily während eines Restaurant-Besuches auf den Spielplatz auf der anderen Straßenseite (!) gehen. Die Kinder schauten mit großen Augen und sagten zögerlich: "Können wir da allein rübergehen?" Das folgende "Ja" löste eine Welle des Glücks ob ihrer wiedergewonnenen Freiheit aus, sodass sich Juli impulsiv auf den Boden warf und, zugegeben mit etwas viel Pathos, zum Dank den Boden küsste. Denn sowas wäre in Brasilien schwerlich möglich. Dafür aber viele andere Dinge und nach vier Wochen tollen Urlaubs in der Heimat waren wir uns doch in unserer Gefühlswelt einig: Jetzt ist es wieder Zeit, nach Hause zu fliegen.
Und als ob das Schicksal uns dieses schönes Erlebnis abzurunden gedachte, verlief die Einreise absolut unkompliziert und all die Aufregung im Vorfeld ob meines nicht vorhandenen Visums oder des noch schnell zu machenden PCR-Tests verrauchte im Smog der Großstadt, die wir derzeit aus voller Überzeugung unsere Wahlheimat nennen...
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Fliegen mit Quarantäne-Bestimmungen. Sicherheitsabstand: 15 cm.
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Freude in Hamburg |
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Freunde in Hamburg |
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PSC - the Unity |
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Landschaft bei Grevesmühlen |
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Möglicher alternativer Lebensentwurf in Grevesmühlen |
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Oder dies... |
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Bei Oma und Opa mit Lotta Am Ende des Regenbogens ist ein Schatz - manchmal sogar drei. |
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Die Schulfreunde mit Kinderseegen - bei 13 Grad und Nieselregen
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The (Ex-)Company
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Mit Sven in Friedrichroda |
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Stillleben auf Svens Ranch |
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Tempel gegen den Abstieg. Das Drama um Werder hat mich bis nach Deutschland verfolgt... |
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Wie früher (vor 1,5 Jahren): nicht nur mit den Jungs, sondern auch, dass Werder gegen den Abstieg spielt
| "Das Dach der Erde" des kleinen Mannes - am Inselsberg in Thüringen
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Goethe, Schiller, Humboldt, Möller - Blick über den Thüringer Wald |
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An dieser Stelle sei ein bisschen Werbung eingefügt, denn dieses Bergwerk war das beste und authentischste Bergwerkerlebnis meines Lebens
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Cousin und Cousine (oder wie die Kinder sagen: Croissant und Rosine)
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Croissants und Rosinen |
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Bei den Mörken-Romeros im Allgäu - und Brüderchen mit Bettina trinken auch fleißig mit |
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Mit Bubu beim Tagesprojekt Gaishorn (mit 8847 Metern der zweithöchste Berg der Welt) |
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What a Blick |
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Spielen auf der Straße - Welch eine Freiheit |
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Familie Thulke mit Kindern die wachsen, wachsen, wachsen... |
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Großstadtsommer - Freunde zusammen am Elbufer in Övelgönne
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Im Hintergrund silberglänzend eine Ostereierfabrik |
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Beckmann (an dieser Stelle muss man sich die Titelmusik der Batman-Serie aus den 60ern vorstellen) |
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Meet the Chudy-Soltanis |
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Familie Mebus - einst unsere Mentoren in Sao Paulo, nun berichten wir aus Brasilien |
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Letzter Tag mit Uroma Lore
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Letzter Tag mit Opa Wolfgang
| Letzter Tag mit Oma Moi
| Letzter Tag mit Oma Kerstin
| Letzter Tag mit Opa Bernd
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Labskaus im "Old Commercial Room" |
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Ein weiteres Mal "Até logo Alemanha". Aber wir kommen wieder, so viel steht fest. |
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